Eine Familie – Eine gute Idee?
Predigt TAW Gottesdienste – 26.05.2019 Epheser 4,1-6
„We are Family“ ist das Monatsthema. Was stellst du dir darunter vor?
Vielleicht wie Michael Bendorf mit Afroperücke und rotem Kleid durch sein Büro getanzt ist „We are Family – i got all my Sisters with me. We are Family“
Vielleicht denkst du an die Zeit in Kirche zurück – wo sich viele Erwachsene mit Bruder und Schwester in Kirche angesprochen haben. Da hieß es dann Bruder Knittel spricht heute das Wort zu uns.
Ich musste dabei an eine frühere Kollegin aus Hamburg denken – die einen Minijob in einer nachbarschaftlichen Kirche angenommen hatte um die Gartenarbeit zu machen.
Sie atmete mit ganzer Seele erleichtert auf, als sie nach einem halben Jahr feststellt – das Bruder und Schwester ist hier in der Kirche nur ein Code für – die sind auch Christen.
Mit Hamburger Schnauze :“Ich habe mich dat schon gefragt – Wo bin ich den hier gelandet“
Es ist sehr Wahrscheinlich, dass du auch an deine eigene Familie gedacht hast.
Was bedeutet es eine Familie zu sein?
Ein Mädchen, eine junge Frau – vielleicht 17 Jahre alt. Kommt mit einem Tränen überströmten Gesicht auf uns zu gerannt. Sie war 10 Min zu Früh zu Hause. Die Mutter fühlte sich in ihrer Ruhe gestört. Sie wurde angeschrien – üble Vorwürfe schwappen ihr entgegen. Sie sei Schuld an der Sucht ihres Vaters; Das Alkoholproblem ist nur da, weil du so schwierig bist
Es wird zu Heftig – sie muss raus, einfach raus
Ihre Freizeit verbringt sie häufig damit auf ihre jüngeren Geschwister aufzupassen. Du musst dich schon einbringen zu Hause, schließlich wäre es nur halb so Schlimm
Hauptsächlich macht sie es aber, um ihren Geschwistern eine bessere Zeit zu ermöglichen. We are Family! – Herzlich Willkommen in der Braunschweiger Friedenskirche!
Ein kleiner Junge – 12 Jahre alt.
Er kommt zu uns in die Einrichtung – er riecht auffällig komisch. Wir besuchen gemeinsam den Kinderarzt – er hat eingekotet.
Ok – Duschen; Hose wechseln alles gut! Er schläft die erste Nacht bei uns!
Nächster Tag – das Gleiche. Und die nächsten Tage auch. Wir besuchen erneut den Kinderarzt – Diagnose psychosozialer Minderwuchs! Die körperlicher Entwicklung, dass für uns alle „normale“ Wachstum ist wegen Vernachlässigung ausgeblieben! Die Verdauung läuft anders
We are Family! – Herzlich Willkommen in der Braunschweiger Friedenskirche!
Was bedeutet es, wenn wir sagen „We are Family / Wir sind hier in der Friedenskirche eine große Familie“? Ich hoffe ernsthaft – Nein ich bin überzeugt davon, dass sich hier Niemand so fühlen muss, wie die Zwei die ich zuletzt beschrieben habe.
Aber wir alle kennen auch Familienmomente die Schmerzhaft sind. Familienmomente in denen wir andere verletzt haben; ihnen Liebe schuldig geblieben sind oder uns für sie geschämt haben.
Auch Momente in denen wir verletzt worden sind. Wo Eltern, Geschwister, Großeltern, Ehepartner oder Schwiegereltern uns unrecht angetan haben. Und das gehört ja auch zu Familie – es sind dann irgendwie doch „nur“ Menschen, die man sich nicht aussuchen kann. Zumindest fühlt sich Familie manchmal so an.
Ist das hier in der Friedenskirche so, dass wir Familie sind? Müsste ich die Anderen nicht zumindest kennen? Sind nur die Familie die hier einen guten Platz gefunden haben?
Was macht Familie eigentlich aus und wie soll Familie Friedenskirche eigentlich sein bzw. werden?
Was die Gemeinde zu einer Einheit macht
1 Als einer, der für sein Bekenntnis zum Herrn im Gefängnis ist, bitte ich euch nun: ́Denkt daran, dass` Gott euch ́zum Glauben` gerufen hat, und führt ein Leben, das dieser Berufung würdig ist!
2 Keiner soll sich über den anderen erheben. Seid vielmehr allen gegenüber freundlich und geduldig und geht nachsichtig und liebevoll miteinander um.
3 Setzt alles daran, die Einheit zu bewahren, die Gottes Geist euch geschenkt hat; sein Frieden ist das Band, das euch zusammenhält.
4 ́Mit »Einheit« meine ich dies:`ein Leib, ein Geist und genauso auch eine Hoffnung, die euch gegeben wurde, als Gottes Ruf an euch erging;
5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6 ein Gott und Vater von uns allen, der über alle regiert, durch alle wirkt und in allen lebt.
Das was uns zu einer Einheit, was uns zu einer Familie macht ist nicht wie wir uns gerade fühlen oder wie wir wahrgenommen werden.
Wir haben EINEN gemeinsamen Vater. Ein Herr; einen Geist; eine Taufe in den Herrschaftsbereich dieses Vaters, Herrn und Geistes.
Wir fangen unsere Einheit, unsere Verbundenheit nicht an, wenn wir uns alle zusammen etwas mehr Anstrengen – Nein! – Sie hat längst angefangen – Die Einheit fängt bei dem trinitarischen Gott an, den uns die Bibel bezeugt.
Der Gott, der in sich selbst Gemeinschaft hat!
Wenn Gott über den Menschen sagt:“ Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine ist“ dann weil der Mensch ein Gegenüber braucht und für diese Gemeinschaft geschaffen ist.
Gott hat diese Gemeinschaft in sich selbst! Und damit eine vollkommene Gemeinschaft! Und wir sind in diese Gemeinschaft mit hineingenommen.
Das ist es – was uns verbindet! Das ist eine Zusage, ein Versprechen, eine Tatsache Wir sind Familie, wir sind verbunden – weil ER uns verbindet. Weil er uns aufnimmt.
Wenn du also Zweifel hattest, ob du zu dieser Familie dazugehörst – als erstes eine Zusage, ein Versprechen an dich: Du bist ein Teil unserer Familie. Du bist hier Herzlich Willkommen und du darfst so hier sein, wie du bist
Johannes 1,12 All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.
Ok – Wir sind also Familie! Und ich denk zu jeder Familie gehören unterschiedliche Erfahrungen. Manche schwere Momente gehören dazu!
Das soll jetzt nicht nach einer Entschuldigung klingen – auf keinen Fall! Nach dem Motto „Das kommt in jeder guten Familie vor – also gibt’s halt ein Paar die das typische Sandwichkind sind, die schwarzen Schafe der Familie!
Weit gefehlt!!! Was es uns sagt bzw. zuspricht – auch wenn mal was gründlich daneben lief. So ein Griff ins Klo – und ich sage dass als jmd. der selbst leider anderen Menschen diese Familie bzw. Kirche hier schon sehr unangenehm gemacht hat – wir gehören zusammen!
Versteh mich nicht falsch – du wirst hier in keiner Weise festgehalten. Ich will nur Sagen auch wenn ́s in Familie mal knallt – dann gehören wir immer noch zusammen. Und das ist ja irgendwie auch das Schöne – auch wenn ich mit 18 das Auto meiner Eltern zu schrott gefahren habe. Ich bin und bleibe Sohn!
Mit 14 waren Freunde zu besuch bei uns zu Hause. Ich dachte ich markiere mal den Dicken – und hab meine Mutter und Schwestern dumm stehen lassen. Heute fass ich mir an Kopf
Aber ich bin und bleibe Teil der Familie! Und das ist ja irgendwie das Schöne! An anderen Tagen waren die Freundinnen meiner Schwestern da – dann war ich der Dumme – der ein Pferdesattel auf dem Rücken hatte oder gar nicht erst mitspielen durfte. Dann blieb ich allein zurück.
Und dennoch bin ich Teil der Familie – denn spätestens bei meinen Eltern war dann wieder klar, dass ich dazugehöre.
Gott ist es, der die Einheit schenkt! Gott ist es der uns verbindet! Und wir bemühen uns diese Einheit zu bewahren!!!
Wie können wir diese Einheit bewahren? Was können wir tun? Was ist Aufgabe oder auch typisch Familie?
1. Jeder einen Anteil
7 Jedem Einzelnen von uns hat Christus einen Anteil an den Gaben gegeben, die er in seiner Gnade schenkt; jedem hat er seine Gnade in einem bestimmten Maß zugeteilt.
8 Darum heißt es in der Schrift: »Als er im Triumphzug zur Höhe hinaufstieg, hat er Gefangene1 mit sich geführt und Geschenke an die Menschen verteilt.«
Hier steht das Jeder/Jede einen Anteil bekommen hat.
2. Kinder; Heranwachsende und Erwachsene
13 Das soll dazu führen, dass wir alle in unserem Glauben und in unserer Kenntnis von Gottes Sohn zur vollen Einheit gelangen und dass wir eine Reife erreichen, deren Maßstab Christus selbst ist in seiner ganzen Fülle.
14 Denn wir sollen keine unmündigen Kinder mehr sein; wir dürfen uns nicht mehr durch jede beliebige Lehre vom Kurs abbringen lassen wie ein Schiff, das von Wind und Wellen hin und her geworfen wird, und dürfen nicht mehr auf die Täuschungsmanöver betrügerischer Menschen hereinfallen, die uns mit ihrem falschen Spiel in die Irre führen wollen.
So richtig kleine Kinder die brauchen Orientierung. Von einem Baby kannst du nicht erwarten, dass es erkennen kann wo man spielen kann.
Es braucht klare Orientierung ganz Oft die Hand der Eltern die sagen – das ist gut für dich und das nicht.
Im Teeniealter später funktioniert das nicht mehr. Im Teeniealter machen Teenies hauptsächlich dass, was sie für richtig halten. Du kannst Fragen: Nach welchen Kriterien wirst du deinen Partner wählen? Aber wenn du hier immer noch wie für ein kleines Kind vorgibst, dann fangen Teenies an zu lügen. Sie sagen „ja“ Mama – aber wenn sie aus der Tür rausgehen – dann machen sie dass, was sie für richtig halten.
Im geistlichem Leben ähnlich. Menschen die neu zum Glauben kommen brauchen manchmal einfach auch gute Orientierung. Das Buch kann ich nicht so empfehlen. Hier wäre ich vorsichtig.
Wir können und wollen aber niemanden in dieser Kindheitsphase festhalten. Hier müssen wir es manchmal aushalten, dass unterschiedliche Sachen gepredigt werden – damit Christen Reif werden und lernen wo der Unterscheid ist.
Wachsen
Wenn Familie wächst. Bei uns ist sie das letzte mal gewachsen, weil Partner dazugekommen sind. Das ist schon sehr spannend.
Fremde Menschen –
Was die Gemeinde zu einer Einheit macht
1 Als einer, der für sein Bekenntnis zum Herrn im Gefängnis ist, bitte ich euch nun: ́Denkt daran, dass` Gott euch ́zum Glauben` gerufen hat, und führt ein Leben, das dieser Berufung würdig ist!
2 Keiner soll sich über den anderen erheben. Seid vielmehr allen gegenüber freundlich und geduldig und geht nachsichtig und liebevoll miteinander um.
3 Setzt alles daran, die Einheit zu bewahren, die Gottes Geist euch geschenkt hat; sein Frieden ist das Band, das euch zusammenhält.
4 ́Mit »Einheit« meine ich dies:`ein Leib, ein Geist und genauso auch eine Hoffnung, die euch gegeben wurde, als Gottes Ruf an euch erging;
5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6 ein Gott und Vater von uns allen, der über alle regiert, durch alle wirkt und in allen lebt.
Was die Gemeinde zusammenhält und wachsen lässt
7 Jedem Einzelnen von uns hat Christus einen Anteil an den Gaben gegeben, die er in seiner Gnade schenkt; jedem hat er seine Gnade in einem bestimmten Maß zugeteilt.
8 Darum heißt es in der Schrift: »Als er im Triumphzug zur Höhe hinaufstieg, hat er Gefangene1 mit sich geführt und Geschenke an die Menschen verteilt.«
9 Wenn hier steht: »Er ist hinaufgestiegen«, dann muss er doch ́zunächst einmal` hinuntergestiegen sein – hinunter bis in die tiefsten Tiefen der Erde.
10 Und er, der hinuntergestiegen ist, ist dann auch wieder hinaufgestiegen bis über den höchsten aller Himmel, um so das ganze Universum ́mit seiner Gegenwart` zu erfüllen.
11 Er ist es nun auch, der ́der Gemeinde` Gaben geschenkt hat: Er hat ihr die Apostel gegeben, die Propheten, die Evangelisten, die Hirten und Lehrer.
12 Sie haben die Aufgabe, diejenigen, die zu Gottes heiligem Volk gehören, für ihren Dienst auszurüsten, damit ́die Gemeinde`, der Leib von Christus, aufgebaut wird.
13 Das soll dazu führen, dass wir alle in unserem Glauben und in unserer Kenntnis von Gottes Sohn zur vollen Einheit gelangen und dass wir eine Reife erreichen, deren Maßstab Christus selbst ist in seiner ganzen Fülle.
14 Denn wir sollen keine unmündigen Kinder mehr sein; wir dürfen uns nicht mehr durch jede beliebige Lehre vom Kurs abbringen lassen wie ein Schiff, das von Wind und Wellen hin und her geworfen wird, und dürfen nicht mehr auf die Täuschungsmanöver betrügerischer Menschen hereinfallen, die uns mit ihrem falschen Spiel in die Irre führen wollen.
15 Stattdessen sollen wir in einem Geist der Liebe an der Wahrheit festhalten, damit wir im Glauben wachsen und in jeder Hinsicht mehr und mehr dem ähnlich werden, der das Haupt ist, Christus.
16 Ihm verdankt der Leib sein gesamtes Wachstum. Mit Hilfe all der verschiedenen Gelenke ist er zusammengefügt, durch sie wird er zusammengehalten und gestützt, und jeder einzelne Körperteil leistet seinen Beitrag entsprechend der ihm zugewiesenen Aufgabe. So wächst der Leib heran und wird durch die Liebe aufgebaut.