Die Vollmacht der Abhängigen

Vollmacht – das ist das Thema in diesem Monat. Ich weiß nicht, wie es euch mit diesem Begriff geht, aber mir erscheint er erstmal irgendwie sperrig. Das ist ja kein Wort, das man ständig in den Mund nimmt.

Außerdem hat es scheinbar nicht besonders viel mit dem eigenen Leben zu tun hat. Am ehesten verwenden wir es, wenn jemandem eine Vollmacht erteilt wird. Wenn mein Mann zum Beispiel etwas im Internet bestellt, dann aber statt des Päckchens ein Zettel im Briefkasten liegt. Auf dem steht dann, dass man das Päckchen innerhalb einer Woche bei einer bestimmten Post abholen kann. Da mein Mann den ganzen Tag arbeitet, ist das dann eine Aufgabe, die ich erledige. Damit ich das Päckchen bekomme, muss mein Mann auf der Rückseite der Benachrichtigung unterschreiben. Mit seiner Unterschrift erteilt er mir die Vollmacht bzw. die Autorität, sein Päckchen abzuholen.

Was aber ist Vollmacht im geistlichen Sinn? Wer hat diese Vollmacht? Und welchen Platz nimmt Jesus ein, wenn es um Autorität bzw. Vollmacht im Glauben geht?

Da Michael letzte Woche in seiner Predigt dazu schon einiges gesagt hat, will ich mich an dieser Stelle kurz fassen. Aber ich möchte uns noch einmal deutlich machen, was Vollmacht eigentlich ist (man vergisst ja manchmal so schnell wieder, worüber gepredigt wurde).

Gott ist die absolute Autorität und indem er seine Autorität delegiert, ist er der Ursprung aller Vollmacht. Das griechische Wort, das im Urtext des Neuen Testamentes hauptsächlich für „Vollmacht“ benutzt wird, ist „exousia“. Es bedeutet: Vollmacht, Befugnis, Gewalt, eine übertragene oder verliehene Macht bzw. Autorität.

Gott herrscht über alles, sei es im Himmel oder auf der Erde. In Hebräer 1,2 steht: „Der Sohn ist der von Gott bestimmte Erbe aller Dinge (also auch der Autorität). Durch ihn hat Gott die ganze Welt erschaffen.“ Jesus hat uneingeschränkte Autorität, die ihm von seinem Vater gegeben wurde. Er sagt von sich: „Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben“ (Matthäus 28,18). Es ist so wichtig, dass wir immer mehr verstehen, wer und wie Jesus ist. Er ist der Sohn des höchsten Gottes, er ist König aller Könige. Seine Liebe zu uns bewegt ihn dazu, für uns zu sterben. Seine Namen geben Trost: Friedefürst, Hirte, Erlöser, Immanuel (Gott ist mit uns). In diesem Leben werden wir Jesus nie ganz begreifen. Aber wir dürfen nicht damit aufhören, ihn mehr und mehr kennenzulernen.

Jeder wiedergeborene Christ hat Anteil an der Autorität Gottes, er bekommt Vollmacht von Gott. Auch du, denn Gott hat keine Kinder, die er benachteiligt. Und so wie es wichtig ist, dass du Jesus immer besser kennenlernst, ist es wichtig, dass du immer mehr verstehst, wer du bist. Du bist ein Kind des höchsten Gottes, über alles geliebt und ausgestattet mit göttlicher Vollmacht. Das ist die Wahrheit über dich und diese Wahrheit musst du all den Lügen über dich entgegenhalten, die du von anderen oder in dir selbst hörst.

Ein paar Fakten über geistliche Vollmacht:

  • Niemand von uns hat von sich aus geistliche Vollmacht. Du kannst sie dir nicht einfach nehmen (Beispiel für widerrechtlich genommene Vollmacht: Eine Frau holt ein Paket ihres Mannes von der Post, indem sie seine Unterschrift auf die Karte setzt – so funktioniert es nicht mit der göttlichen Vollmacht). Vollmacht können wir nur als Geschenk von Gott bekommen. Wir können nicht frei darüber verfügen, sondern nur in der Abhängigkeit von Ihm und im Gehorsam gegenüber Seinem Wort und Seiner Führung.
  • Vollmacht dient nicht dem Selbstzweck. Du bekommst sie also nicht, damit du sie für dich selbst gebrauchst. Sie ist Ausrüstung für deine Nachfolge. Als Jesus seinen Jüngern Vollmacht gab, sollten sie damit den Menschen dienen, indem sie alle Kranken heilten und böse Geister austrieben. Dahinter steckt aber ein noch größerer Auftrag: Sie sollten das Evangelium vom Reich Gottes verkündigen. Und das ist auch heute noch immer unser Auftrag.
  • Vollmacht von Gott bezieht sich auch auf das Recht, ein Kind Gottes zu werden. In Johannes 1,12 steht: „All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“ Luther übersetzt: er gab ihnen die Macht (die Autorität), Gottes Kinder zu werden. Das ist unsere wichtigste und wertvollste Bevollmächtigung! In ihr sehen wir, wie sehr Gott uns liebt. Du wirst zu einem erbberechtigten Kind des himmlischen Vaters (Römer 8,15-17).

    Vollmacht bedeutet, dass Gottes Kraft und Wille sichtbar werden in dem, was seine Kinder tun und sagen. Selbst Jesus lebte nicht einfach drauflos und handelte aus seinen Ideen heraus. Er lebte in völliger Abhängigkeit von seinem Vater und das macht er auch immer wieder deutlich: „Der Sohn kann nichts von sich aus tun; er tut nur, was er den Vater tun

sieht. Was immer der Vater tut, das tut auch der Sohn.“ (Johannes 5,19) In dieser Abhängigkeit begründet sich die Vollmacht Jesu.

Was kommt dir in den Sinn, wenn du über Abhängigkeiten nachdenkst? Abhängigkeit war für mich immer das Gegenteil von Freiheit und ich habe das auch immer mit Schwäche in Verbindung gebracht. Unabhängigkeit dagegen scheint erstrebenswert zu sein. Aber ich habe gelernt, dass das auf die Abhängigkeit von Gott nicht zutrifft.

Ich war mal in einem Kletterpark (Bild). Nachdem ausführlich erklärt worden war, was zu beachten ist und wie man sich sichert, ging es los. Beim Abseilen wurde mit bewusst, dass ich völlig abhängig von diesem Seil bin und von demjenigen, der dieses Seil in den Händen hält. Das war für mich in keinster Weise bedrohlich. Im Gegenteil. Die Vorstellung, dass das Seil losgelassen wird, machte mir eher Sorgen. Aber ich hatte vollstes Vertrauen in das Seil und in diesen Typen, der mit dem Seil in seinen Händen irgendwo unter mir stand. Das bedeutet: „Ob eine Abhängigkeit positiv oder negativ, vernichtend oder lebensrettend ist, hängt davon ab, von wem ich abhängig bin.“ Abhängigkeit von Drogen oder Alkohol kann ein Leben zerstören. Aber die Abhängigkeit von einem Kletterseil und der Person, die dieses Seil in den Händen hält, ermöglichte es mir, mich sicher an der Kletterwand zu bewegen.

So ist es auch mit Jesus Christus: Ohne ihn zu leben, bedeutet nicht Unabhängigkeit, sondern Orientierungslosigkeit. Es bedeutet ein Leben, in dem du nicht als der Mensch leben kannst, der du eigentlich bist.
Ich möchte mit euch einen Text anschauen, in dem Jesus uns zur Abhängigkeit von ihm auffordert. Er steht in Johannes 15:

1Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weinbauer. 2Jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, schneidet er ab; eine Rebe aber, die Frucht trägt, schneidet er zurück; so reinigt er sie, damit sie noch mehr Frucht hervorbringt. 3Ihr seid schon rein; ihr seid es aufgrund des Wortes, das ich euch verkündet habe.4Bleibt in mir, und ich werde in euch bleiben. Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht hervorbringen; sie muss am Weinstock bleiben. Genauso wenig könnt ihr Frucht hervorbringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. 5Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun. Johannes 15, 1-5 (NGÜ)

Kennt ihr Stellen in der Bibel, die ihr am liebsten streichen möchtet? Mir ging in Bezug auf diesen Text mit der einen oder anderen Aussage immer so. Zum Beispiel: „Jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, schneidet er ab“. Das hört sich nicht gut an. Da kommen Fragen in einem auf: Bringe ich Frucht? Und wenn ja, reicht das, was ich bringe? Und was bedeutet es, wenn Gott eine Rebe zurückschneidet? Will ich das? Aber mittlerweile begreife ich so langsam, dass diese Verse uns was ganz anderes sagen wollen und dass sie eine großartige Botschaft enthalten.

(Vers 1: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weinbauer.)
(Vers 2: Jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, schneidet er ab; eine Rebe aber, die Frucht trägt, schneidet er zurück; so reinigt er sie, damit sie noch mehr Frucht hervorbringt.)

Wein ist etwas Wunderbares, oder? Viele von uns genießen gern mal ein gutes Glas Wein. Vielleicht gemeinsam mit Freunden oder auch abends auf dem Sofa, wenn die Arbeit des Tages erledigt ist. Das hat etwas mit Lebensgenuss zu tun. Diesen Genuss verdanken wir den Winzern dieser Welt. Ich danke euch! Ein Winzer kümmert sich um seine Weinstöcke und die Reben. Er pflegt die Reben und beschneidet sie auch, damit sie sich entfalten können und so Frucht bringen. Ein Weinberg steht uns hier im hohen Norden nicht direkt vor Augen. Aber für die Menschen zurzeit Jesu war ein Weinberg ein gewohnter Anblick. Jesus greift hier eine Bildrede aus dem Alten Testament auf: Gott als der Winzer und Israel als der Weinstock, durch den Frucht entstehen soll. Aber etwas war schief gelaufen. Und so schickt Gott Jesus auf die Erde, um den Menschen Leben zu bringen.

Ich bin wahrlich keine begnadete Gärtnerin. Vielleicht sogar fast inkompetent, wenn es um die Pflege von Stauden, Sträuchern und Co. geht (unser Garten ist zwar groß, aber wahrlich kein Prachtstück). Ich mähe Rasen und zupfe Unkraut (wobei ich mich oft frage, ob das jetzt wirklich Unkraut ist, was ich da gerade rausreiße; andererseits kann das eine oder andere Unkraut so weiter leben, weil ich es für etwas halte, was es nicht ist). Ich pflanze auch mal was an (nach dem Motto: Loch graben, Blumenzwiebel reinwerfen, Loch zu machen). Aber eins habe auch ich schon begriffen: Es ist wichtig, Büsche und Rosen zu beschneiden (diese Aufgabe erledigt mein Mann). Ein Rosenstrauch zum Beispiel, der sich selbst überlassen ist,

wuchert aus. Man beschneidet ihn, damit er seine Energie nicht verschwendet und damit4

sein Wachstum gute und schöne Ergebnisse bringt. Die Rose wird also beschnitten, um ihr zu helfen, in all ihrer Pracht sie selbst zu sein. Dies gilt mehr oder weniger genauso für den Weinstock. Durch den Schnitt wuchert er nicht aus, kann Richtung Licht wachsen und so letzten Endes gute Trauben hervorbringen. Wenn wir erleben, dass Gott an uns „herumschneidet“, dann ist das oft eine schmerzhafte Angelegenheit. Aber wie der Winzer sich Gedanken macht um die langfristige Gesundheit seiner Pflanzen, so hat Gott unser Wachstum im Blick und nicht unseren Schaden. Anders als die Rebe, die sich nicht wehren kann, könnten wir uns dagegen entscheiden, dass Gott das Messer ansetzt. Aber ich wünsche uns, dass wir so viel Vertrauen in seine Fürsorge und Liebe haben, dass wir ebenso still halten wie die Rebe es tut.

Eine kurze Bemerkung zu der Aussage: „Jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, schneidet er ab“: Das Fehlen der Frucht ist keine Tatsache, für die die Rebe nichts kann. Im Griechischen wird deutlicher, was gemeint ist: „Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringen mag.“ Wozu ist sie dann am Weinstock? Wozu gibt der Weinstock ihr alles, wenn sie keine Frucht tragenwill? Wozu braucht sie dann den Weinstock? Eigentlich nur logisch, dass Gott eine solche Rebe entfernt, oder?

(Bild Weinstock – Rebe)
Jesus vergleicht sich also nun mit einem Weinstock, aus dem das Leben kommt. Wer mit ihm verbunden ist, wird versorgt und ernährt. Jesus als der Weinstock gibt der Rebe alles, was sie braucht.

(Vers 4: Bleibt in mir, und ich werde in euch bleiben. Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht hervorbringen; sie muss am Weinstock bleiben. Genauso wenig könnt ihr Frucht hervorbringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.)
(Vers 5: Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun.)

Es ist interessant, dass Jesus zu uns sagt: „Ihr seid die Reben.“ Er stellt keine Bedingungen oder erwartet, dass wir bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Einzig und allein der Glaube an ihn reicht aus, dass er sagt: Du bist die Rebe.

Jede Rebe unterscheidet sich im Aussehen von der anderen. Jesus spricht dir mit diesen Worten eine einzigartige Identität zu. Du bist ein Original, etwas ganz Besonderes! Und Jesus sagt dir auch: „Ich versorge dich mit meiner Kraft, meiner Liebe, mit allem, was du brauchst, um du selbst zu sein.“

Und dann ist da diese dringende Aufforderung Jesu: „Bleibt in mir!“ Das ist das Entscheidende / das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten sollen. Alles in diesem Text macht keinen Sinn, wenn die Rebe nicht am Weinstock bleibt. Im Duden steht: „Bleiben bedeutet, eine bestimmte Stelle nicht verlassen“ oder „etwas nicht ändern, nicht aufgeben“. Ich bleibe gern da, wo ich mich wohlfühle, wo es mir gut geht. Und eins kann ich mit Sicherheit sagen: Bei Jesus geht es mir so richtig gut!

Jesus sagt nicht, „bleib nah an mir dran“, sondern er sagt: Bleib IN mir. Mehr Nähe geht nicht. Wenn ein Mensch in Christus ist, dann ist er IM Leben. Denn Jesus sagt von sich selbst: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Dieser Begriff „in Christus“ kommt ungefähr 170-mal im Neuen Testament vor und wahrscheinlich ist er die kürzeste Beschreibung für einen Christen. Ein Mensch ist in Jesus, wenn er bekennt: „Bisher habe ich mein eigenes Leben gelebt, aber jetzt gebe ich mein Leben dir, Jesus.“ Da, wo ein Mensch sein Leben an Jesus verliert, wird er mit Erstaunen feststellen, dass er es gewinnt. Diese Umkehr zu Gott kann ganz plötzlich geschehen, wenn zum Beispiel hier und heute jemand diesen Schritt geht. Dazu braucht es übrigens nur so viel Glaube, um den ersten Schritt zu gehen. Die Umkehr zu Gott kann aber auch allmählich vonstattengehen. Zum Beispiel bei denjenigen, die in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen sind und die irgendwann wissen, dass sie zu Christus gehören (ohne dass sie eine bewusste Entscheidung getroffen haben). Beide Formen der Hinwendung sind gültig. Denn entscheidend ist, dass ein Mensch in Christus ist.

Aber was bedeutet nun konkret: In Jesus bleiben?
Vielleicht rechnet ihr jetzt mit Antworten wie: Bibellesen, Beten, Gemeinschaft mit anderen Christen haben, Abendmahl feiern. Ja, all das bedeutet Bleiben auch. Aber eins ist bei all dem wichtig: dass es mit Christus geschieht. Du kannst jeden Tag Stunden in der Bibel lesen und doch bringt es dir nichts, wenn du es nicht mit Jesus tust. Genauso ist es mit allem anderen auch. Damit deine Gebete „lebendig“ sind, brauchen sie Christus. Jesus sagt es deutlich in diesem Text: „Ohne mich könnt ihr nichts tun!“

Woran wird in deinem Leben deutlich, dass du in Jesus bleibst? Oder: Woran könnte es deutlich werden?

Diese Frage beantwortet jeder Mensch ganz unterschiedlich, denn wir sind unterschiedlich; jeder von uns ist einzigartig geschaffen. Einer meiner Pastorenkollegen hat auf diese Frage ganz schlicht geantwortet: Bibel lesen (ein bisschen erwartet man das auch von einem Pastor). Aber ein anderer sagte, dass Loslassen für ihn wichtig ist, um in Jesus zu bleiben. Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich mich immer und immer wieder auf Jesus fokussiere. Wisst ihr, wie Eisläufer oder Ballerina ihr Gleichgewicht halten? Sie suchen sich einen markanten Punkt irgendwo im Sichtfeld und fixieren diesen mit den Augen, sobald sie ihre Drehung beginnen. Ihr Kopf schaut für einen großen Teil der Drehung starr auf diesen Punkt. Erst im letzten Augenblick, wenn es nicht mehr anders geht, ziehen sie ihren Kopf blitzschnell nach und fixieren dann den gleichen Punkt wieder. Für mich ist Jesus dieser markante Punkt, den ich nach jeder „Drehung“ wieder fixiere. Unser ganzes Leben besteht doch irgendwie aus solchen „Drehungen“. Da sind Sorgen, die uns bedrücken. Worte, die uns verletzen. Schwierige Umstände, die uns aus der Bahn werfen wollen. Richte ich meinen Blick auf Jesus, kann ich das Gleichgewicht in meinem Leben halten. Ich bringe damit auch zum Ausdruck, dass ich ihm vertraue: Ich vertraue darauf, dass er handelt, dass er mich versorgt, dass er die Dinge im Griff hat. Mir hilft dabei zum Beispiel auch das Andachtsbuch von Sarah Young: Ich bin bei dir. Darin lese ich immer wieder und erlebe, wie mein Blick sich auf Jesus richtet.

Wenn wir das jetzt in Zusammenhang mit Vollmacht bringen, dann geht es darum, dass wir durch das Bleiben in Christus erkennen können, was der Wille Gottes ist. Es geht um Vertrauen in Jesu Vollmacht und dass wir, ausgestattet mit dieser Vollmacht, das richtige Wort zur richtigen Zeit sagen, den richtigen Gedanken denken, das Richtige tun. Es geht darum, dass unsere Gebete vollmächtig werden, weil sie aus der Verbindung zu Jesus gesprochen werden.

Dadurch, dass ich als Rebe mit dem Weinstock verbunden bin, fließt sein Heiliger Geist durch mich und Gottes Macht und Autorität werden in meinem Leben sichtbar. Ich lebe, rede und handle in der Vollmacht Gottes.

Das Bild vom Weinstock und der Rebe macht deutlich: An erster Stelle steht die Beziehung, dann kommt die Autorität. Jesus war zu 100% mit seinem Vater verbunden, und diese Beziehung hatte für ihn oberste Priorität. Ein erfülltes Leben, ein Leben, in dem Vollmacht sichtbar wird, funktioniert nur in der Beziehung zu Jesus und in der Abhängigkeit von Jesus.

Ich möchte euch jetzt in eine kurze Meditation hineinnehmen. Wenn du magst, schließ die Augen und höre entspannt den Worten Jesu zu. Im Anschluss werden wir ein Lied singen und ihr habt die Möglichkeit, für euch beten zu lassen.

Meditation Weinstock und Reben

„So nah wie der Weinstock der Rebe ist, so nah bin ich dir. Ganz gleich, was auch immer passiert und wie du dich fühlst: Ich bin da. Ich bin dir so nah, wie nur ich es sein kann. Ich sehne mich danach, dass du in mir bleibst, so wie ich in dir bin. Ich will dein Element sein, in dem du lebst. Wie die Luft, in der du bist und die in dir ist, die Luft, die du atmest, die deine Zellen versorgt und die dein Leben erst möglich macht. Halte dich an mich. Bei mir findest du wirkliche Sicherheit. Wenn du dich nur auf mich verlässt, dann gibt dir das vielleicht das Gefühl, als würdest du über ein Drahtseil gehen. Aber unter dir gibt es ein Sicherheitsnetz: die Arme Gottes. Hab also keine Angst zu fallen. Richte deinen Blick immer wieder auf mich. Wenn du in mir bleibst, fließt mein Friede, meine Freude und meine Kraft in dein Leben.“